Oberwarther = Sonntagszeitung vom 9. November 1924: ausführlicher Artikel über die 1. Heldenehrung (Heldengedenkfeier/Friedensfeier) vor dem neuerrichteten Oberwarter Kriegerdenkmal

Oberwarther = Sonntagszeitung vom 9. November 1924: ausführlicher Artikel über die 1. Heldenehrung (Heldengedenkfeier/Friedensfeier) vor dem neuerrichteten Oberwarter Kriegerdenkmal

Die Zeitung schreibt: "Wie die Gemeinde Oberwarth ihre gefallenen Helden ehrt! Die Gemeinde Oberwarth hat ihre gefallenen Söhne, 117 an der Zahl, dadurch geehrt, daß auf dem schönsten Platz, den die Gemeinde zu vergeben hatte, ein monumentales Kriegerdenkmal errichtet wurde, das in seiner Vornehmheit im Burgenlande und weit über dessen Grenzen hinaus seinesgleichen nicht hat und eine Hauptzierde für den Ort bildet. Die Enthüllungsfeier war würdig und erhebend und seit dieser Zeit war das Denkmal nie ohne Blumenschmuck, der von den Angehörigen niedergelegt wurde. Nun kam der Tag der Toten und die Gemeinde nahm dies zum Anlaß, die in weiter Ferne schlummernden Helden durch eine Gedenkfeier zu ehren. - Von der Thalheimer Elektrizitätsgesellschaft wurde das Denkmal mit Glühlampen umgrenzt und die Marmortafel mit den Namen der Verewigten dicht mit Glühlampen eingefaßt. Samstag abends wurde der Strom eingeschaltet und den Augen der großen Menschenmenge bot sich ein ergreifend schöner Anblick. Die Tafel mit den Namen machte den Eindruck eines verschleierten Bildes, das an dem Denkmal angebracht war und mahnte zur Andacht. - Um 7 Uhr abends begann die Feier. Die Oberwarther freiw. Feuerwehr war vollzählig ausgerückt und nahm vor dem Denkmal Aufstellung. Der Oberwarther Gesangverein vereint mit dem Deutschen Gesangverein war mit der Fahne erschienen und gruppierte sich auf dem freien Platz über den Stufen. Der Gesangverein unter Heinrich Eigenbauers Leitung brachte den Chor: „Gebet vor der Schlacht" sehr schön zu Gehör. Darauf trat der Pens. Lehrer Wilhelm Aikelin vor und hielt die Gedenkrede. Er erwähnte, daß es den Hinterbliebenen der Gefallenen nicht vergönnt ist, ihren Lieben an dem großen Trauertag der Christenheit eine Blume auf das Grab zu legen und das Kriegerdenkmal der Ort ist, die Toten zu ehren. Er schloß mit dem Troste auf ein Wiedersehen in der anderen Welt. Die Rede hatte großen Eindruck auf die überaus zahlreichen Zuhörer, denen die Tränen in die Augen traten. Hieraus trugen die vereinigten Gesangvereine einen Grabgesang vor, nach welchem Kommandant Samuel Hutter im Namen der Feuerwehr, Vizepräses Kasper im Namen des Gewerbe- und Gesangvereines und der Heimkehrer und Gerichtsbeamter Prosenz im Namen des Deutschen Gesangvereines je einen Kranz, niederlegten. Dann ertönte das Hornsignal „zum Gebet" und die offizielle Feier hatte ein Ende. - Wir können uns nicht versagen, der Gemeinde Oberwarth mit ihrem Bürgermeister Sisko, sowie allen jenen, die diese Feier anregten und zur Durchführung brachten und auch der Thalheimer Elektrizitätsgesellschaft für die so schöne Ausführung der feenhaften Beleuchtung herzlich zu danken. Allen Anwesenden wird die würdige Feier, die in ihrer Imposantheit auch einer Hauptstadt Ehre gemacht hätte, wohl lange in Erinnerung sein und auch der Beweis ist erbracht, daß die Gemeinde mit der Errichtung des Kriegerdenkmals ihren Dank an die Gefallenen nicht erschöpft findet".

JAHR DER ENTSTEHUNG

1924

ANGABEN ZUR HERKUNFT DES BILDES

Hochgeladen von: Tillfried SCHOBER

Herkunft des Bildes: © ÖNB – ANNO: Historische österreichische Zeitschriften und Zeitungen

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