Lt. seinem Grabstein wird Samuel Köhler sen. (*1834/+1909), der von 1898 bis 1903 auch Kirchenvater der Evang. Pfarrgemeinde AB war, als Cafetier in Oberwart genannt. 1893 lässt sich in der Oberwarther Sonntagszeitung ein Gartenkonzert der Feuerwehrkapelle im Köhlerschen Kaffeehaus finden und in einer Suchanfrage im Zeitungsarchiv „Anno“ 1922 eine Erwähnung des Cafés von Samuel Köhler. Es wird als Vereinslokal der Bürgerlichen Lesevereins genannt. 1922 findet man das Lokal unter Kaffeehaus Köhler, 1925 wird in „Der Freie Burgenländer“ ein Dirndlkränzchen des Deutschen Turnvereins in der Gastwirtschaft Samuel Köhler angekündigt, 1928 wird es als Restaurant genannt. Es fungiert damals auch schon als Räumlichkeit für den Oberwarther Kasinoverein. [Anm.: Kasinovereine, deren es fast in allen Ortschaften welche gab, dienten in erster Linie als Treffpunkt, um sich auszutauschen und gemeinsame Interessen zu pflegen. Viele Kasinovereine boten auch kulturelle Veranstaltungen wie Vorträge, Diskussionen oder Konzerte an, um ihren Mitgliedern Bildung und Unterhaltung zu bieten]. - 1920 wird Sohn Samuel Köhler (*1868/+1938) als Kirchenvater der Evang. Pfarrgemeinde AB, 1923 als Ausschussmitglied des Kultur- und Verschönerungsvereins und 1909 als Sparkassendirektor der Oberwarther Sparkasse AG (bis 1924) und Hauptkassier des Oberwarther Bezirks-Stiftungs- Krankenhauses genannt. - Zum Tod von Samuel Köhler IV. (*1896/+1947) schreibt das Bgld. Volksblatt am 20 September 1947: „Am Dienstag den 26. August d. J. wurde Herr Samuel Köhler, Cafetier in Oberwart unter zahlreicher Anteilnahme der Bevölkerung zu Grabe getragen. Herr Köhler war Mitglied der Bezirksleitung der ÖVP Oberwart. Der Allmächtige verleihe ihm die ewige Ruhe!“ - Am 30. Mai 1931 heiratete Rechtsanwalt Dr. Georg Steckler (*1899/+1984) Irene Köhler (*1898/+1985), eine der Töchter von Samuel Köhler IV. und verlegte auch seine Anwaltskanzlei in den hinteren Teil des Gebäudes in der Wienerstraße 4 / OW 590, das zu dieser Zeit Kaffeerestaurant genannt wurde. – 1935 z. B. wird ein Hausball und ein Silvesterrummel im Café Köhler angekündigt und im Jahr 1950 ist in der Zeitung noch eine Ankündigung für einen Maskenball im Café Köhler zu finden. Samuel Köhler leitete den Betrieb bis zu seinem Tod 1947. Er lief anschließend noch unter dem Namen Köhler weiter, wurde aber von Reinhold Schranz übernommen und bis ca. 1955 weitergeführt. Um 1955 wechselte dieser in das neu errichtet Gebäude Wienerstraße 52. - Siehe auch Bild #253 und #8163;
Hochgeladen von: Tillfried SCHOBER
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