Im Burgenland des 19. Jahrhunderts war das sogenannte „g´satzte Haus“ (gestampfter „g’satzter“ Lehmbau) vorherrschend. Es konnte ohne fremde Hilfe auf einfachste Weise aus einem Gemisch von Lehm und Häcksel in Schichtbauweise errichtet werden. Gab es Waldbesitz, so fanden auch bearbeitete Baumstämme Verwendung. Die Fugen zwischen den Balken und auch die Wände wurden beim Wohnteil mit Lehm verschmiert und gekalkt. – Ein völlig anderes „Innenleben“ haben die Wände der Häuser, die in der Ständerbauweise errichtet worden sind. Das Gerüst des Hauses wurde aus einem Kranz dicker, fast unbehauener Baumstämme gebildet, wobei man die Eckpfosten mittels Balken schräg abstützte. Zwischen die Hauptstützen stellte man in regelmäßigen Abständen schwächere Stämme. Die ganze Wand wurde schließlich mit Ruten verflochten, mit Lehm verschmiert und gekalkt. In seltenen Fällen, wenn sich in der Nähe ein Bruchsteinlager befand, wurde auch dieses Material in Anspruch genommen. Die spätere Verwendung von luftgetrockneten Lehmziegeln erhöhte Standard und Qualität des Hauses. Auch an solche Häuser hat man dann nachträglich Arkaden mittels Deckengewölbe und Zuganker im wahrsten Sinne „angehängt“. Obwohl dadurch der Charakter der betreffenden Häuser wesentlich verändert wurde, markiert die Arkade keinen neuen Gebäudeteil. Sie verbreitert, stützt und begrenzt vielmehr den bereits vorhandenen, geschützten Gang – als die „Gredn“ (ung. „tornàc“) – der durch das vorkragende, überspringende Dach gegeben war. - Siehe Beispiel oben;
Hochgeladen von: Tillfried SCHOBER
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