Sowjetischer Soldatenfriedhof  (ugs. Russenfriedhof)

Sowjetischer Soldatenfriedhof (ugs. Russenfriedhof)

Der Friedhof der Sowjetarmee in Oberwart (ugs. der Russenfriedhof) ist ein Soldatenfriedhof der mit Gefallenen der Roten Armee belegt ist, die gegen Kriegsende in und um Oberwart fielen. Die deutschen Truppen leisteten mit dem Volkssturm an der Widerstandslinie zwischen Markt Allhau und Oberwart bis zum 14. April 1945 Widerstand gegen die sowjetischen Truppen, die bereits am 5. April in der Region eindrangen. Das forderte zahlreiche Opfer auf beiden Seiten. Ca. 400 sowjetischen Opfer wurden dabei nur provisorisch in Massengräbern begraben. Der Friedhof liegt auf einem ehemaligen Truppenübungsplatz in einem Waldstück nahe dem Ende der Röntgengasse. Angelegt wurde er kurz nach Kriegsende. Nach dem Kriege wurden die Toten aus den Massengräbern exumiert, um sie im 1965/66 neu gestalteten Friedhof umzubetten. (Es wurden Einzäunungen, sowie Bepflanzung und die Anlage der Wege durchgeführt. Im Eingangsbereich wurden sechs Birken gesetzt, denen zahlreiche slawische Völker die Fähigkeit zusprechen, Menschen vor bösen Mächten zu schützen). - Am Areal des Friedhofes wurde auch schon 1957/1958 ein weiteres Massengrab entdeckt. Mit dieser Entdeckung und der Einbeziehung wurde der Friedhof erweitert. Auch elf russische Soldaten, die in der Sporck-Kaserne während ihrer Besatzungszeit in Oberwart den Tod gefunden hatten, wurden vorerst im Stadtpark begraben und ebenfalls 1965 auf den Friedhof umgebettet. Eine weitere Umbettung von in Welten bei St. Martin gefallenen Sowjetsoldaten erfolgte in einer würdigen Zeremonie am am 24. Juni 2016. - Das große, schwarze Denkmal, das zentral am Friedhof positioniert ist, weist eine eigene Geschichte auf: Er wurde vom Oberwarter Geschwisterpaar Krismanits bei der Steinmetzfirma Fiedler bereits in den Kriegsjahren in Auftrag gegeben. Da die Geschwister keine näheren Angehörigen in Oberwart hatten, wollten sie noch zu Lebzeiten dieses Grabmal im evangelischen Friedhof aufstellen lassen. Der fertige Grabstein – ohne Gravur – stand lange Zeit am Lager- und Ausstellungsplatz der Firma Fiedler in der heutigen Steinamangererstraße 8. Die Vorgänge wurden jedoch von den Geschehnissen der Zeit überholt. Als die Rote Armee einmarschierte, wurde der Stein, der sich noch als Ausstellungsstück beim Steinmetz befand, beschlagnahmt und anschließend bei den den elf Gräbern der sowj. Soldaten im Stadtpark nahe dem heutigen Kriegerdenkmal aufgestellt. Mit der Umbettung der Toten auf den Soldatenfriedhof wurde auch der Stein mit versetzt. Auf ihm findet man folgende Inschrift in russischer Schrift und die Namen der elf Toten: „Почтить память павших героев в борьбе за свободу и независимость нашей Родины" (Ehre den gefallenen Helden im Kampf um Freiheit und Unabhängigkeit unserer Heimat).

JAHR DER ENTSTEHUNG

1994

ANGABEN ZUR HERKUNFT DES BILDES

Hochgeladen von: Tillfried Schober

Herkunft des Bildes: Zur Verfügung gestellt von Herrn Wilfried Falb

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