"Glockenweihe in Oberwart. Am 16. Oktober, bei herrlichem Wetter, hat die ref. Pfarrgemeinde das Fest der Glockenweihe begangen. In der Geschichte der Kirchengemeinde ist dies die vierte Glockenweihe. Dir erste fand im Jahre 1769, die zweite 1809 und die dritte 1921 statt. Vor 7 Jahren wurde die große, wohlklingende Glocke zum Leidwesen der Gläubigen weggeschleppt. Nun ist es der Opferwilligkeit der Pfarrgemeinde zu verdanken, daß eine 1045 Kilogramm schwere Glocke besorgt werden konnte. Die Feierlichkeit, begann mit dem Singen des XC. Psalms. Dann, begrüßte Pfarrer Alexander Tölly die Gäste, die Schwestern und Brüder aller Konfessionen, vor allem das korporativ erschienene Presbyterium der hiesigen ev. Pfarrgemeinde A. B. Hernach wurde ein Gedicht von Emmerich Szabo und Ella Benkö vorgetragen. Die Weihe vollzog Landessuperintendent und Oberkirchenrat Professor Johann Karl Egli aus Wien. Nach dem Ortspfarrer sprachen Sup.-Stellvertreter Julius Bajcsy und Pfarrer Franz Böhm. Letzterer betonte unter anderem das gute Verhältnis, das zwischen den Pfarrern und Gläubigen der beiden Konfessionen bestand und besteht. Nach Aufzug der Glocke begaben sich die Andächtigen in die Kirche, wo die eigentliche Feier abgehalten wurde. Der Ortspfarrer hat nach einem historischen Ueberblick über „die Sendung der Glocke" im Lichte des Evangeliums gesprochen. Kalvins Leitwort: „Soli Deo Gloria" bildete die Grundlage der Predigt. Anschließend trugen Juliana Seper und Ludwig Böcskör passende Gedichte vor. Der Landessuperintendent sprach über die Vergangenheit des Protestantismus und schilderte als Historiker jene Zeit, in der den Protestanten verboten war, Glocken zu verwenden zur Ehre Gottes. Hierauf kam ein Gedicht von Juliana Imre vorgetragen, die es so eindrucksvoll und meisterhaft deklamierte, daß der Inhalt gänzlich zum Ausdrucke kam: fast kein Auge blieb trocken in der vollbesetzten Kirche. Kurator Alexander Hegedüs übergab die vom Presbyterium bestellte Glocke ihrer Bestimmung. Nach der Uebcrgabe der Glocke ertönte die neue Glocke zum Andenken der Gefallenen und der Vermißten. [Es erfolgt eine Auflistung der Gefallenen];" - Siehe auch Bild #824, #3404 und #4857;
Hochgeladen von: Tillfried SCHOBER
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