In den Sommermonaten war die Heuernte wohl eine der wichtigsten Arbeiten, da damit für das Winterfutter der Tiere gesorgt wurde. Das Einbringen des Heus war damals – wie die meistern der bäuerlichen Arbeiten – anstrengend und kräfteraubend. Nachdem eine Wiese mit der Sense gemäht worden war, hatten oft Frauen und Kinder die Aufgabe, das Gras mehrere Tage lang mit einer Heugabel zu wenden, bis es trocken war. (Zur Verringerung des Witterungsrisikos sind vor allem in niederschlagsreichen Gebieten Verfahren der Heubereitung auf Gerüsten – z. B. Heumandln - entwickelt worden, durch die die negativen Einflüsse von Niederschlägen auf die Trocknung minimiert wurden. Ein Heumandl besteht im Normalfall aus einem in den Boden gerammten Holzpfahl mit drei oder vier Querverstrebungen, auf denen das angetrocknete Gras dachziegelartig aufgehängt wird). - Zum Einfahren des Heues und Getreides bzw. Strohs wurde dann ein von Kühen oder Pferden gezogener Leiterwagen benutzt. Dabei hob bzw. stemmte meist der Bauer das Heu mit der Gabel auf den Wagen und die Bäuerin oder eine Hilfskraft trat es dort fest. Diese Arbeit war anfangs noch nicht besonders schwer zu bewältigen, je höher die Ladung wurde, umso heikler wurde es jedoch sowohl für den Bauern als auch oben am Wagen. Hatte das Heu eine entsprechende Höhe erreicht, wurde der Länge nach eine hölzerne Stange aufgelegt und zur Sicherung der Ladung vorne und hinten mit einem Seil links und rechts am Leiterwagen befestigt. Die Heimfahrt auf den Hof war dann der gemütliche Teil des Tages: hoch oben auf der Heuladung saßen Bäuerin und Bauer, manchmal auch noch ein paar Kinder und brachten das Heu nach Hause, wo es am Heuboden oder in der Scheune gelagert wurde.
Hochgeladen von: Tillfried SCHOBER
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