Oberwarther = Sonntagszeitung vom 2. Feber 1936: Bericht über die Gründung einer Gemeinnützigen Bau-, Wohnungs- und Siedlungsgenossenschaft in Oberwart

Die Zeitung berichtet auf Seite 1: "Am 21. Jänner d. J. fand im großen Saale des Hotels Neubauer in Oberwart die Gründung einer Gemeinnützigen Bau-, Wohnungs- und Siedlungsgenossenschaft mit dem Sitze in Oberwart statt. - Schlossermeister Ludwig Nika eröffnete die Versammlung, begrüßte die zahlreich erschienenen Interessenten in treffenden Worten und beantragte sodann einen Vorsitzenden für die Gründung der Genossenschaft in Vorschlag zu bringen. - Wie nicht anders zu erwarten, wurde Direktor Hermann Schwartz mit aufrichtiger Begeisterung einstimmig als solcher vorgeschlagen und gewählt. - Hieraus ergriff Direktor Schwartz das Wort und gab zunächst einen allgemein verständlichen Ueberblick über den Zweck und die Aufgabe der Genossenschaft, welcher in gemeinnütziger Weise darin besteht, den Mitgliedern, die ausschließlich oder doch vorwiegend den minderbemittelten Bevölkerungskreisen angehören, auf Grund der bestehenden Gesetze nicht nur im heurigen Jahre, sondern auch darüber hinaus, billige und gesunde Wohnungen durch den Bau von Eigenheimen mit Hilfe des Bundeswohn- und Siedlungsamtes in Wien zu beschaffen, um einerseits den sozialen Bedürfnissen der Zeit weitestgehend Rechnung zu tragen und gleichzeitig auch durch Schaffung von Arbeits- und Verdienstmöglichkeit dem allgemeinen Erwerbsleben neue Mittel zuzuführen. Weiters berichtete der Redner über seine Vorsprache im Ministerium für soziale Verwaltung (Bundeswohn- und Siedlungsamt), und dem großen Verständnis, mit welchem dieses Amt die Siedlungs- und Eigenheimbewegung besonders für den minderbemittelten Arbeiterstand eifrigst zu fördern bestrebt sei. Nach den bereitwilligst erhaltenen Auskünften beim zuständigen Referenten habe [Einf.: der] Redner die besten Eindrücke mit nach Hause genommen und knüpft daran nun die Hoffnung, daß durch das große Entgegenkommen und der bestimmten Zusage im Bundeswohn- und Siedlungsamte die nun zu beginnende Aktion zum allgemeinen Wohle gelingen werde. - Dem Redner wurde für seinen ausführlichen Bericht großer Beifall bekundet. Nun wurde die Wahl des Vorstandes und des Aufsichtsrates vorgenommen. In den Vorstand wurden gewählt: zum Obmann: Schuldirektor Hermann Schwartz: zum 1. Obmannstellvertreter: Ludwig Nika, Schlossermeister; zum 2. Obmannstellvertreter: Johann Vörös, Friseur; zum Zahlmeister: Alexander Böcskör, Kassier; zum Buchführer: Julius Illes, Buchhalter; zu Beiratsmitgliedern: Gustav Steurer, Baumeister, und Alexander Benkö, Zimmermann, 538; 1. Ersatzmann: Matthias Hatvan, Sekretär; 2. Ersatzmann: Johann Neubauer, Gastwirt; 3. Ersatzmann: Johann Sammer, Baumaterialienhändler. In den Aufsichtsrar wurden gewählt: Hans Kerschbaum, Malermeister; Samuel Hutter jun., Schlossermeister; Josef Kasper, Sattlermeister; Josef Schrantz, Postexpeditor; Josef Nemeth, Hilfsarbeiter; Josef Uidl, Zimmermeister; 1. Ersatzmann: Johann B a l i k o, Straßenwärter; 2. Ersatzmann: Paul Putztai, Zimmermann; 3. Ersatzmann: Johann Benkö, Maurer, 349. - Nachdem der neugewählte Obmann Direktor Schwartz neuerlich das Wort ergriff und allen Anwesenden die Versicherung gab, sich in uneigennütziger Meise in den Dienst des begonnenen Werkes zu stellen, ersuche er auch den Vorstand und Aufsichtsrat um seine gemeinnützige Mitarbeit und Unterstützung, damit das gesteckte Ziel und der Zweck des Siedlungsgedankens vollauf erreicht werden könne, worauf sodann die Versammlung geschlossen wurde. - Für das Zustandekommen der Gründring dieser Genossenschaft hat Herr Emil Szmolyan in liebenswürdiger Weise großen Anteil genommen, weshalb ihm sowohl seitens des Obmannes als auch aller Mitglieder der beste Dank hiemit ausgesprochen wird".

JAHR DER ENTSTEHUNG

ANGABEN ZUR HERKUNFT DES BILDES

Hochgeladen von: Tillfried SCHOBER