Müllermeister Josef Pelzmann (*1857 / +1911)

Josef Pelzmann (*1857/+1911) stammte aus Bocksdorf und erlernte in Oberwart den Beruf eines Müllers. Die drei Mühlen an der Pinka in Oberwart waren in dieser Zeit im Besitz der Gemeinde. Durch sein Mißgeschick kam es 1882 zur größten Brandkatastrophe in der jüngeren Oberwarter Geschichte: der Chronist Janos Topler berichtete, dass dem jungen Müller Pelzmann am Karnevalstag an der obersten Mühle bei Müller Kopácsy beim Räuchern von Fleisch der Speck Feuer fing, das Pelzmann mit einem Eimer Wasser zu löschen versuchte. Das brennende Fett setzte, angetrieben durch orkanartigem Sturm, 97 Häuser im Obertrum in Brand. “Das ganze Malomszer brannte nieder, der äußere Teil von Nagyutcza (heute Grazer Straße) bis zum Fuß von Vörösdomb, und das ganze Tüskevár (Dornburggasse) brannte zu Asche, aber sogar die Hauptbäume auf dem reformierten Friedhof brannten zu Asche.” Dies war nicht das einzige Feuer dieser Jahre, und so formierte sich 1883 unter Anregung der gräflichen Familie Erdödy aus Rotenturm ein freiwilliger Feuerwehrverein in Oberwart. Zu dieser Zeit war Pelzmann schon mit der Tochter Theresia des Schlossers Georg Hutter aus OW229 (heute Roseggergasse 2) liiert. Noch im Jahr 1882 gebar diese die erste gemeinsame Tochter und nach einer einer weiteren Tochter 1883 wurde geheiratet. Insgesamt ist die Geburt von zehn Mädchen und einem Buben dokumentiert, wovon allerdings fünf Mädchen das Kleinkindalter nicht überlebten. Um 1894 wurden die drei Mühlen der Gemeinde privatisiert, und Josef Pelzmann – inzwischen Müllermeister – erwarb die mittlere in OW 166, der heutigen Heidegasse. Ende 1911 verstarb Pelzmann und der Sohn übernahm den Betrieb. Schon 1915 wurde dieser ein Opfer des Ersten Weltkrieges und 1918 verstarb auch die trauernde Witwe und Mutter. Die Mühle wurde verkauft, 2019 wurde sie abgetragen. Siehe auch die Bilder #6654, #5906, #1434 und #1157.

JAHR DER ENTSTEHUNG

ANGABEN ZUR HERKUNFT DES BILDES

Hochgeladen von: Martin Übelher