Die Zeitung schreibt: "Vierzigjahrfeier des Männergesangvereines Oberwart. Vom schönen Wetter begünstigt, konnte vergangenen Sonntag der Männergesangverein Oberwart sein mit viel Sorgfalt vorbereitetes 40-jähriges Jubelfest begehen. Den Auftakt hiezu bildete das Festkonzert am Samstag abend im Gewerbegenossenschaftssaal unter Mitwirkung des Konzertvereines Oberwart und des M.G.V. „Koschat"' aus Neunkirchen. Das Programm zu diesem Konzert war vielverheißend und die Darbietungen übertrafen alle Erwartungen eines zahlreichen guten Publikums, das mit begeistertem Beifall alle Mitwirkenden ehrte. Obwohl es geboten wäre, jede einzelne Programmnummer gebührend zu würdigen, wollen wir nur feststellen, daß das in allen Teilen gelungene Festkonzert für Oberwart ein seltener Kunstgenuß war, wofür in erster Linie Chormeister Lehrer Mühl zu danken ist. Aber auch die Mitglieder des Oberwarter Konzertvereines mit ihrem Dirigenten Dr. Franz Weisch hatten ganz besonderen Anteil am Erfolg. Erwähnt sei hier noch Frau Marie Mühl, deren Violinsolo virtuoses Können verriet. Sehr gut gefielen die Neunkirchner, die über prächtiges Stimmenmaterial verfügen und unter Leitung ihres tüchtigen Chormeisters viel Beifall ernteten. Nach dem Konzert fand im Vereinsheim Hotel Neubauer ein Festkommers statt. Sonntag vormittag um halb 11 Uhr versammelten sich die Sänger zu einer schlichten Gedenkfeier für die gefallenen und verstorbenen Mitglieder vor dem Kriegerdenkmal, wo Obmann Karl Reisinger im Namen des jubilierenden Vereines einen Kranz niederlegte. Weihevoll erklang hier unter Leitung des Chormeisters Lehrer Müht der „Schottische Bardenchor"'. Zum Schlusse intonierte die Kapelle Spork aus Fürstenfeld das Lied vom guten Kameraden, womit die Feier beendet war. Nachher – von 11 bis 12 Uhr - veranstaltete die Kapelle Spork ein Platzkonzert, das viel Publikum in den Park lockte. - Wie bereits an anderer Stelle vermerkt, ehrte der M.G.V. „Koschat"" in alter Sängertreue den verstorbenen Obmann des M.G.V. Oberwart Andreas Freißlinger durch Niederlegung eines prachtvollen Kranzes aus Alpenblumen auf sein Grab im ev. Friedhofe. - Nachmittags zwischen 1 und 3 Uhr hielten die verschiedenen Gastvereine ihren Einzug in Oberwart. Sie sammelten sich vorerst im Vereinsheim und marschierten dann im geschlossenen Zug mit Fahnen und Musik zum Gasthof Ruiter, wo ein Probesingen des Gesamtchors abgehalten wurde, an dem zirka 500 Sänger teilnahmen. Nun erfolgte der Abmarsch in der Richtung zum Vereinsheim. Vor dem Gerichtsgebäude nahmen alle Sänger, nach Stimmen geordnet Aufstellung zum Gesamtchor „Am Brunnen vor dem Tore"", der, von Lehrer Mühl dirigiert, in seiner mächtigen Klangwirkung den vielen Zuhörern begeisterten Beifall entlockte. Am Festplatz im Garten des Hotels Neubauer angelangt, konnte der Obmann des Jubelvereines Karl Reisinger in herzlicher Ansprache begrüßen: den Vertreter des Steirischen Sängerbundes Ing. Herzog, die Gastvereine von Bernstein, Buchschachen, Burgau, Dechantskirchen, Friedberg, Kemeten, Kitzladen, Markt-Allhau, Neunkirchen, Pinkafeld, Rechnitz, Redlschlag, Riedlingsdors und Rüdersdorf sowie den Ref. Leseverein Oberwart und die vielen anderen Festgäste. Nun hielt Oberamtmann Josef Hutter die Festrede. Eingehend schilderte er die vierzigjährige Geschichte des Vereines, der sich immerdar in den Dienst der Allgemeinheit stellte, und so dem Volk und der Heimat diente. Ing. Herzog aus Graz beglückwünschte den Jubilar im Namen des Steirischen Sängerbundes. Er dankte den Sängern, die sich mit Begeisterung ihrer Aufgäbe hingeben, besonders jenen, die schon über 25 Jahre in diesem edlen Sinne wirken, den Herren Franz Adler (31 Jahre), Julius Adler (28), Friedrich Mühl (27), Richard Buchta (25), Franz Riegler (25) und Thomas Hanusch (25). Die genannten Sangesbrüder wurden mit der Ueberreichung der Ehrenurkunde des Steirischen Sängerbundes ausgezeichnet. Nun folgte das Gastsingen, das mit dem Sängerspruch des M.G.V. Oberwart eingeleitet wurde. Spät am Abend war das reichhaltige Programm erschöpft. Alle Darbietungen der Gastvereine fanden ungeteilten Beifall bei den zahlreich erschienenen Festgästen, die sich noch lange nicht vom Festplatz trennen konnten. Bis in die Morgenstunden wurde noch im Vereinssaale bei den Klängen der Kapelle Spork dem Tanze gehuldigt. Es war ein schönes, frohes Fest, das dem Jubelverein und seinem wackeren Chormeister viele Freunde ward".
Hochgeladen von: Tillfried SCHOBER
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