Volksschuldirektor und Heimatforscher Ludwig Josef Toth (*1911/+1985) - Portrait

Volksschuldirektor und Heimatforscher Ludwig Josef Toth (*1911/+1985) - Portrait

Ludwig Toth wurde am 5. Feber 1911 in Pinkafeld geboren. Sein Vater war Schneidermeister, förderte aber den Wunsch des Sohnes, Lehrer zu werden und schickte ihn nach Volksschule und Bürgerschule, die er beide in Pinkafeld besuchte, an die Evang. Lehrerbildungsanstalt nach Oberschützen, wo Ludwig Toth 1930 maturierte. Gleich nach Abschluss seiner Ausbildung bekam er eine Anstellung an der Evangelischen Volksschule in Wiener Neustadt, von wo er 1932 als Lehrer nach Pinkafeld zurückkehrte. Hier engagierte er sich neben seiner Lehrertätigkeit als Chorleiter und Organist, sowie in der Volksbildung. Auch nach der Umgliederung der Evangelische Volksschule in eine staatliche Anstalt blieb Toth hier Lehrer, bis er 1941 in die slowenischen Gemeinden Oberponigl, Sternstein und Kirchstätten, die nunmehr zum Reichsgau Steiermark gehörten, versetzt wurde. Es gelang ihm in dieser Gegend voll nationaler Spannungen mit viel Einfühlungsvermögen nicht nur pädagogische, sondern auch menschliche Erfolge zu erzielen. Im Mai 1942 wurde er jedoch zur Wehrmacht eingezogen. Er kam an die Front in Russland, dann diente er im Partisanenkampf in Jugoslawien und schließlich in den Abwehrkämpfen in Deutschland, wo er in Gefangenschaft geriet. Nach seiner Heimkehr wurde ihm im September 1945 die Leitung der Volksschule Pinkafeld überantwortet. Hier setzte er mit der Einrichtung eines „Heimatmuseums", das in einem Raum der Schule untergebracht war, den Anfang einer jahrzehntelangen volkskundlichen Sammel- und Forschertätigkeit. 1948 bis 1965 wirkte Toth wieder als Lehrer in Pinkafeld und kam schließlich nach Oberwart, wo er 1967 die Leitung der Volksschule übernahm und 1970, noch kurz vor seiner Pensionierung, zum definitiven Direktor der Volksschule ernannt wurde. Mit Ende des Schuljahres 1970/71 musste er wegen eines Augenleidens in den Ruhestand treten. - Als Typ des „alten Schulmeisters" hatte sich Toth in all diesen Jahren in der Volksbildung, in der Chorarbeit, im Roten Kreuz und anderen Vereinen engagiert. 1968 bis 1976 war er Obmann des Evangelischen Lehrervereins im Burgenland, dem er neuen Aufschwung verlieh, und dessen Nachrichtenblatt „Unser Wort" er gründete und ab 1968 herausgab. Als junger Lehrer hatte er sich übrigens auch literarisch betätigt und schon als Dreiundzwanzigjähriger sein erstes Bändchen „Gedichte” herausgegeben, dem 1936 eine zweite Sammlung „Durchwandertes Land" gefolgt war. - Die volkskundliche Sammeltätigkeit und fotographische Dokumentation hatte Toth auch in Pinkafeld fortgesetzt und ab 1968 in seinem Haus in Oberwart ein umfangreiches Privatmuseum gegründet, dessen Bestände 1972 an das Burgenländische Landesmuseum kamen und seinerzeit unter Schaffung der „Ludwig Toth-Stiftung" auf Burg Schlaining ihre Aufstellung fanden. (Heute ist sie in dieser Art nicht mehr existent und befindet sich an einem nicht bekannten Ort). 1982 gab er gemeinsam mit Gattin Herta Toth auch einen kleinen Bildband „Oberwart in alten Ansichten“ heraus. Seine wissenschaftliche Arbeit fand weiters Niederschlag im Bereich der Denkmalpflege, wo er sich besonders der Erhaltung der Arkadenhäuser des südlichen Burgenlandes annahm. Diesen war auch sein mit seinem Sohn Ludwig Volker Toth gemeinsam herausgegebenes Buch „Arkadenhäuser im Südburgenland" (Eisenstadt 1984) gewidmet. Ein tragischer Verkehrsunfall setzte seinem Leben am 6. Oktober 1985 ein jähes Ende.

JAHR DER ENTSTEHUNG

1984

ANGABEN ZUR HERKUNFT DES BILDES

Hochgeladen von: Tillfried SCHOBER

Herkunft des Bildes: Zur Verfügung gestellt von Herrn Albert Fürst

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