Sauabstechen im Hause Sterniczky - Steinamangererstraße 123 (Balla/Böcskör/Thier) - Sautanz

Sauabstechen im Hause Sterniczky - Steinamangererstraße 123 (Balla/Böcskör/Thier) - Sautanz

V.l.n.r.: 1 Michael Balla, 2 Sandor Böcskör, 3 Hausherr Michael Sterniczky, 4 Anna Thier; - In früheren Zeiten, in denen Fleisch ein nicht alltägliches Essen war, galt der Tag an dem meist eine selbstaufgezogene Sau geschlachtet wurde als Festtag, mit reichlich Grund zu feiern. Und wenn ein Musikant anwesend war und getanzt wurde, lag es nicht fern das Ganze „Sautanz“ zu nennen! - Das Schweinschlachten in der kalten Jahreszeit war also geselliges Beisammensein und zugleich harte Arbeit: Familie und Nachbarn kamen zu diesem Anlass zusammen. Der Schlachttag begann früh am Morgen. Das Schwein starb durch einen Stich in den Hals und vorher auch oft durch einen Schlag mit der Hackenrückseite auf den Vorderschädel. Das Blut wurde in einer Schüssel aufgefangen und gerührt, damit es nicht stockte und bis zum Auskühlen gerührt, die Innereien, welche nur kurz haltbar sind, zerteilt und gereinigt werden. Aus dem Blut wurde die Blutwurst bzw. die Blunzen hergestellt. Lunge und Milz wurden zu „Breinwurst“ verarbeitet, die Nieren meist gebraten und manchmal auch gleich ein Beuschel gekocht. - Das Schwein kam in den Sautrog, wurde mit Pech eingerieben, dann mit kochendem Wasser übergossen, und schließlich schabten die Männer die Borsten mit Hilfe von Ketten ab. Dann wurde die Sau an den Hinterbeinen auf einem Gestell aufgehängt, geöffnet und zerteilt. Därme und Magen wurden gereinigt und für die Blunzen und die Presswurst gefüllt. Dazu wurden Schlachtreste, Teile des Kopfes, die Schweinshax´n und das Sauschwanzerl zu finden. Den Speck ließen die Frauen in einer großen „Rein“ unter ständigem Rühren aus und machten so die Grammeln daraus. Fleisch, Schädel, Schwanz, Schwarte, …. alles wurde verwendet. Die geröstete Sautanzleber und den Blutnigl verzehrten die Menschen gleich am Schlachttag.

JAHR DER ENTSTEHUNG

1979

ANGABEN ZUR HERKUNFT DES BILDES

Hochgeladen von: Tillfried SCHOBER

Herkunft des Bildes: Zur Verfügung gestellt von Frau Lidia Sterniczky

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