Als am 5. April 1945 Oberwart von den sowjetischen SoldatenInnen befreit wurde, erinnerte nichts mehr an die Roma und Romnija, die hier über Jahrhunderte gelebt hatten. Dieses Bild ähnelte sich vielerorts in den burgenländischen Gemeinden, die einstigen MitbürgerInnen waren von der Bildfläche verschwunden. Auch der Kampf für ein Denkmal in Oberwart dauerte lange, da rassistische Vorurteile tief in den Köpfen weiter Teile der Bevölkerung verankert sind. Dass es schlussendlich funktionierte, kann nur auf das unermüdliche Engagement einiger AktivistInnen zurückgeführt werden. – Schon nach dem Ende des zweiten Weltkriegs hatte die Kommunistische Partei eine Gedenktafel für die Oberwarter Opfer des Nationalsozialismus finanziert. Diese wurde aber im Zuge von Sanierungsarbeiten des Rathauses in den 1980-er Jahren abgenommen und nicht wieder montiert. Im Jahre 1980 konnte dann im Zuge einer Aktionsreihe mit dem bezeichnenden Titel „ausnahmsweise oberwart“ vor dem Kriegerdenkmal eine Denkmalattrappe für die in den verschiedenen Konzentrationslagern zu Tode gekommenen Roma platziert werden. Diese Attrappe wurde von unbekannten Personen mit weißer Farbe überschüttet. - Die Entscheidung, dann tatsächlich einen Gedenkstein aufzustellen, erfolgte im November 1989, die Präsentation im Zuge des 50-Jahr-Jubiläums der Stadt im Dezember 1989. Im Juni 2013 wurde der Schriftzug verändert, da sich drauf eine politisch inkorrekte Bezeichnung der Roma befand. Die neue Tafel wurde in Zusammenarbeit zwischen der Stadtgemeinde und der Volkshochschule der Bgld. Roma zum 20-Jahr-Jubiläum der Anerkennung der Volksgruppe der Roma feierlich enthüllt.
Hochgeladen von: Tillfried SCHOBER
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