Die Zeitung schreibt: "Ehrung des Bürgermeisters Sisko aus Anlaß seiner Auszeichnung. Sonntag, den 22. d. feierte Bezirkshauptmann Oberregierungsrat Hermann Alzner im Rahmen einer festlichen Gemeinderatsitzung die besonderen Verdienste des Oberwarther Bürgermeisters Sisko, die vom Bundespräsidenten [Anm.: Dr. Wilhelm Miklas, Christlich-Soziale-Partei] durch Verleihung des Titels eines „Oekonomierates" gewürdigt worden sind. Er freue sich, sagte er, ihm von dieser wohlverdienten Auszeichnung offizielle Mitteilung im Kreise der Gemeindevertreter machen zu können, an deren Spitze er schon Dezennien hindurch stehe und mit denen er in gemeinsamer Arbeit immer unermüdlich bestrebt gewesen sei, zum Wohle der Gesamtheit, wie zum Wohle des Einzelnen sein Bestes zu leisten. - Der Name Sisko sei mit dem Namen und Begriff Oberwarth so eng verknüpft, daß man keinen ohne den anderen nennen könne. Dies sage wohl alles und er glaube, daß darin der herzliche Dank für die umsichtige Fürsorge und die fleißige Arbeit liege, die Bürgermeister Sisko für Oberwarth geleistet habe. Er sei überzeugt, daß in den Herzen aller gerecht und ehrlich denkenden Bewohner von Oberwarth für ihren Bürgermeister Sisko, der Oberwarth zu dem gemacht hat, was es heute ist, nicht das letzte Plätzchen reserviert ist. - Schon in jungen Jahren zum Führer berufen, habe er oft im heißen Kamps der Mehrheit seinen Willen aufgezwungen, wenn er von dem Werte seiner guten Absichten und Projekte ehrlich überzeugt war und wenn man damals, wie man erzählt, vielfach über Sisko räsonierte, weil er einen Gemeindebau nach dein anderen in Angriff nahm, hat man ihm später allgemein den Vorwurf gemacht, warum er nicht seinerzeit zweimal soviel gebaut, und der Gemeinde nicht noch mehr Vermögen erworben habe. Darin liege die schönste nachträgliche Anerkennung und der Dank für seine weit vorausblickende Arbeit. - Der Titel eines Oekonomierates gebühre ihm mit vollstem Recht, denn er habe sich nicht nur in der Gemeindeverwaltung betätigt, sondern sei auch auf dem Gebiete der Land- und Forstwirtschaft, die er auch selbst ausübte, immer führend gewesen, habe beratend und aufklärend gewirkt und alle Aktionen auf diesem Gebiete stets bestens und erfolgreich gefördert. So war er der erste Bürgermeister des Bezirkes, der die großen Vorteile der je eheren Durchführung der Neuvermessung des Gemeindehotters über alles andere stellte und schon 1928 die nicht geringen Mittel für die Durchführung votieren und die Arbeit in Angriff nehmen ließ. Er werde gewiß auch unter den ersten sein, wenn es gelten wird, für wichtige Landeskulturmaßnahmen, z. B. für die Pinkaregulierung oder die Zusammenlegung der Grundstücke (Kommassierung) einzutreten. - In der letzten Zeit sicherte er für Oberwarth den Sitz der Bezirkssteuerbehörde und führte nach Sicherung der Uebernahme der Personallasten durch die burgenländische Landesregierung und Erwirkung einer Landessubvention den Beschluß auf Errichtung einer Hauptschule in Oberwarth durch. Beide Neubauten der Gemeinde sind schon unter Dach und werden in kurzer Zeit ihrem widmungsgemäßen Zweck zugeführt werden können. So zeugen viele äußerlich erkennbare wertvolle Werke von seiner großen Tatkraft. - Bezirkshauptmann Alzner beglückwünschte sodann Bürgermeister Sisko auch namens der burgenländischen Landesregierung und bat ihn, den reichsten Lohn für seine uneigennützige Arbeit im Interesse der Allgemeinheit in der Arbeit selbst und in der Achtung und Ehrung zu erblicken, die ihm von allen Bewohnern der Gemeinde, im Bezirke und von den Oberbehörden uneingeschränkt gezollt wird. - Bürgermeister Sisko wurde sodann von allen Gemeinderäten herzlichst beglückwünscht und dankte sichtlich ergriffen für die spontane Ehrung anläßlich seiner Auszeichnung.“
Hochgeladen von: Tillfried SCHOBER
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