Artikel "Stalin Trauerfeier" in der Oberwarter Zeitung vom 15. März 1953

"Oberwart – Stalin-Trauerfeier: Am Sonntag, den 8. März (Anm.: 1953), fand um 16.00 Uhr im Kinosaal Oberwart eine eindrucksvolle Stalin-Trauerfeier statt. An der Stirnseite des bis auf den letzten Platz besetzten Kinosaales stand ein prächtiges Gemälde des Verstorbenen flankierten von zwei Fahnenträgern. Nach der Eröffnung der Trauerfeier durch Kammerrat der Landwirtschaftskammer Josef Steiner aus Zuberbach trug Judith Glauber in eindrucksvoller Weise ein dem Toten gewidmetes Gedicht vor. Daran schloss sich die Gedenkrede Eugen Schneiders aus Eisenstadt. Der Redner schilderte in kurzen Worten das Leben und den Werdegang sowie die Werke des Verstorbenen und versprach auch in Zukunft im Sinne Stalins zu leben und zu wirken. Nach diesem inhaltreichen, dem Dahingeschiedenen gewidmeten Nachruf erklang die russische Nationalhymne, worauf sich alle Anwesenden von den Sitzen erhoben. Kammerrat Josef Steiner beschloss sodann im Anschluß daran die erhebende Trauerfeier". -- // -- Eugen Schneider war langjähriger Sekretär der Österreich-Sowjetischen Gesellschaft. Er wurde 1914 geboren. Auf Grund seiner politischen Tätigkeit wurde er unteer dem NAZI-Regime als illegaler Kommunist "auffällig". Ursprünglich hat er in Eisenstadt beim Weinhändler Wolf gearbeitet. Er war wollte emigrieren. Die Schiffskarten für ihn und die Mutter waren schon besorgt, nur das Visum hat noch gefehlt. Als er nach dem Einmarsch mit dem Bus nach Wien fahren wollte, wurde er erkannt und vom Fleck weg verhaftet und inhaftiert. Mit einem der ersten Transporte wurde er nach Dachau gebracht und später nach Buchenwald deportiert. Seine Mutter kam in Riga um. Eugen Schneider überlebt. Nach dem Krieg betrieb er die Übernahme der Hakoah Eisenstadt durch den Vorgängerverein des SCE und arbeitete als Sportberichterstatter der "Burgenländischen Freiheit". Er wurde Stadtrat in Eisenstadt und ab 1949 für 43 Jahre Präsident des ASVÖ-Burgenland) .

JAHR DER ENTSTEHUNG

ANGABEN ZUR HERKUNFT DES BILDES

Hochgeladen von: Tillfried SCHOBER