Aufführung vom 16. und 17. Mai 1925; - bekannt sind j.v.l.n.r.: liegend 1 Hans Rehling 2 Emil Perlaki; stehend 1 Mitzi Perlaky, 2 Nikolaus Fischer, 3 Emmerich Fischer, 4 Marianne Nemeth, 5 Franz Michel, 6 Franz Lang, 7 Irene Bakos, 8 Tibor Farsky, 9 Georg Drobits, 10 Szindi Zambo, 11 ? Halvax; - Die Oberwarther - Sonntagszeitung vom 24. Mai 1925 berichtet darüber: "Am 16. und 17. d. brachten Mitglieder des Oberwarther Sportvereines das Drama „Der Goldmensch" in der Originalsprache zur Aufführung. Der gleichnamige Roman des großen ungarischen Erzählers und Dramatikers Jokai ist in fast alle Sprachen übersetzt und weltbekannt. Regie und Darsteller haben sich mit der Wahl dieser Tragödie eine sowohl in technischer, als auch in darstellerischer Hinsicht, für Dilettanten fast unüberwindliche Aufgabe gestellt. Was Darstellung betrifft, wurde diese sehr glücklich gelöst und freut es uns, einen vollen und großen Erfolg feststellen zu können. Von den tragenden bis zu den kleinsten Episodenrollen war jede einzelne in Auffassung und Wiedergabe eine für Liebhaber staunenswerte Leistung. Über die Anforderungen, die man an Dilettanten stellen kann, sind die Auffassungen sehr weit auseinander. Fest steht jedoch, daß zu einer Aufführung auf solcher Höhe, ein für den Außenstehenden kaum zu ermessendes Pensum an Arbeit, Hingabe und Sorgfalt notwendig ist, das uns allein zur vollen Anerkennung verpflichtet. Diese wurde auch von einem verständigen Publikum voll gezollt. Das früher über Arbeit und Hingabe Gesagte bezieht sich in erster Reihe auf die oft bewährte Einstudierung und Spielleitung des Herrn Tibor Farsky. Über die Darstellung wurde bereits gesprochen und sei noch vermerkt, daß Einzelleistungen der Damen Bakos, Zambo, Nemeth, Halvax und Perlaki und der Herren Farsky, Imre, Michel, M. Fischer und Hans Rehling das Publikum zu stürmischem Beifall bei offener Szene veranlaßten. In kleineren Rollen leisteten die Herren Drobitsch, Lang und Steiner ebenfalls ganze Arbeit. Leider reichte die technische Lösung der Aufgabe bei weitem nicht an die darstellerische heran, für welchen Mangel ich aber nur die Unzulänglichkeit der vorhandenen Mittel verantwortlich machen will. Daß die Zuschauer trotz einer sechsstündigen Aufführungsdauer nicht müde wurden, bis zum Schluffe reichen Beifall zu spenden, beweist nur, daß diese Mängel durch die vollendete darstellerische Leistung gänzlich wettgemacht wurden. Es ist im Interesse der guten Sache zu wünschen, daß weitere Erfolge dazu führen, das Technische auf nur annähernde Höhe des Darstellerischen zu bringen. Dann können wir von diesem Ensemble noch viel Schönes erwarten. Sichtbaren Anteil an dem Erfolg hatten auch die schönen Dekorationen des Frl. Gisi Balogh, die stilechten Kostüme einzelner Darstellerinnen aus der Hand der Frau Irma Lakics und die oft bewährte Maskierung der Mitwirkenden durch Herrn Koloman Zambo, der wieder einmal erwiesen hat, daß seine Leistung nicht als Handwerks-, sondern als mitempfundene Künstlerarbeit zu werten ist. Diesen und allen, die in irgendeiner Weise zum Gelingen des Werkes beigetragen haben, gebührt volle Anerkennung und rückhaltloser Dank. E. D.
Hochgeladen von: Tillfried SCHOBER
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